Sterbehilfegesetz – Kommentare unserer Vorstandsmitglieder

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26. Mai 2011

Lesen sie hier die Kommentare von Manuel Huss und Philippe Schockweiler.


 „Das Votum hat im Interesse aller Menschen klargestellt, dass es in Fragen der existentiellen Selbstbestimmung kein „aber“ geben darf. Es ist ein erfreuliches, aber sonderbares Gefühl, dass Luxemburg, als 3. Land, das die Sterbehilfe depenalisiert, ausnahmsweise und gerade in einer derart brisanten gesellschaftspolitischen Frage eine Vorreiterrolle übernommen hat.


Die doch recht knappe Mehrheit von 30 Ja-Stimmen (Vergleich: 78% in der Bevölkerung) zeigt jedoch auch, dass in gesellschaftspolitischen Themen (Homoehen, Werteunterricht, Trennung von Kirche  und Staat, usw.) vor allem auf politischer Bühne in Zukunft noch so einiges an Arbeit geleistet werden muss.


Die Tatsache, dass gestern das erste Mal seit fast 30 Jahren ein Gesetz gegen die CSV gestimmt wurde, lässt aber hoffen. Hervorzuheben ist auch die Ja-Stimme von Nancy Kemp-Arendt, die sich alleine gegen die Linie der eigenen Partei gestellt hat. Dies zeigt, dass die CSV (noch?) nicht komplett von allen guten Geistern verlassen ist.“ Manuel Huss, Vorstandsmitglied DÉI JONK GRÉNG.





“ In der Presse hört man überall die Diskussionen in der Chambre wären „nicht polemisch und äußerst sachlich verlaufen“. Dies erstaunt mich umsomehr wenn man die Debatte verfolgt hat. Die CSV Referentin Stein-Mergen ließ es sich nicht nehmen die Euthanasie mehrmals unterschwellig mit gewissen Praktiken des NS-Regimes zu vergleichen. Auch Marie-Josée Frank benutzte mehrmals den Ausdruck „abspritzen“ welcher in der NS-Zeit in verschiedenen Konzentrationslagern insbesondere Auschwitz und Dachau benutzt wurde um das Töten mit Phenolspritzen zu umschreiben. Diese Vermischungen ob gewollt oder ungewollt sind die eigentlichen Armutszeugnisse des Tages. Ein Crashkurs in Zeitgeschichte wäre gewissen CSV-PolitikerInnen dringend ans Herz zu legen.


Auch der Leitartikel im Luxemburger Wort am Tag nach der Abstimmung, steht dem in nichts nach. Marcel Kieffers Leitartikel „Ein fataler Irrweg“ scheint zu vergessen dass eine Mehrheit ohne volle CSV Beteiligung auch eine demokratische Mehrheit ist. Zudem ist es für eine Tageszeitung mit einem derart riesiegen Marktanteil äußerst unverantwortlich in solch wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen, konsequent eine derart einseitige und realitätsverzerrende Position zu vertreten.


Dass die gestrige Abstimmung historisch war merkt man auch an den Echos welche sogar in der internationalen Presse nachzulesen sind; die weltweit größte Nachrichtenagentur, REUTERS spricht heute sogar von einer symbolischen Niederlage für Jean-Claude Juncker und seine Partei.“ Philippe Schockweiler, Sprecher DÉI JONK GRÉNG.




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