Soziale Online-Netzwerke: Risiken vermeiden, Chancen nutzen!

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9. Dezember 2011

Mit Blick auf den Wirbel um eine fremdenfeindliche Facebook-Gruppe, in die – gegen ihren Willen – auch luxemburgische Politiker und Journalisten eingeschrieben wurden, drängt sich die Frage nach dem Umgang mit den neuen sozialen Medien auf, insbesondere da deren Stellenwert in unserer Gesellschaft stetig wächst.

Zunächst geht es dabei um die zweifelhaften Bestimmungen bei Facebook in Sachen Datenschutz und Selbstkontrolle. „Wir plädieren dafür, den Druck auf Mediengiganten wie Facebook auf europäischer Ebene zu erhöhen, um höhere Datenschutznormen im Internet sicherzustellen. In diesem Zusammenhang müssen wir uns insgesamt auch die Frage nach der Möglichkeit eines Deontologie-Kodex für soziale Online-Netzwerke stellen,“ so Christian Goebel, Parteipräsident.


Parallel zur berechtigten Kritik an sozialen Online-Diensten muss aber auch bedacht werden, dass mögliche Risiken und Gefahren, die deren Nutzung mit sich bringen, oft einhergehen mit einem Mangel an Medienkompetenz. In diesem Sinne sind déi gréng der Überzeugung, dass vor allem in den Schulen mehr Wert gelegt werden muss auf die Vermittlung von Kompetenzen in Sachen Umgang mit sozialen Online-Diensten.


Es wäre allerdings falsch und rückwärtsgewandt Facebook, Twitter & Co angesichts solcher Skandale allein auf ihre Gefahren zu reduzieren. Nicht nur Oppositionsbewegungen in autoritären Regimen dienen soziale Online-Netzwerke als mächtige Mobilisierungs-, Sensibilisierungs-, und Kommunikationsmittel – wie es die rezenten Ereignisse beispielsweise in Tunesien, Ägypten oder aktueller in Syrien zeigen. Auch in westlichen Demokratien bieten sie dem Bürger eine enorme Chance, um die eigene Teilnahme an Politik und Gesellschaft zu fördern. Wenn aus diesem Potential auch fremdenfeindliche Initiativen ihren Nutzen ziehen, dann ist daran aber nicht das Medium Schuld, sondern gesamtgesellschaftliche Zustände, die Fremdenfeindlichkeit nicht effizient zu bekämpfen in der Lage sind.


„Das Aufkommen der neuen sozialen Medien steht für eine neue, durch Dezentralisierung und Partizipation geprägte Entwicklungsstufe des Internets und schafft damit einen neuen öffentlichen Raum, in dem der Einfluss des Bürgers gegenüber der Macht der Politik und der Massenmedien gestärkt wird. Damit das Potential dieser neuen Medien als Mehrwehrt für unsere Gesellschaft sinnvoll genutzt kann, muss der Bürger in diesem neuen öffentlichen Raum sowohl geschützt wie auch geschult werden,“ so Claude Adam, bildungspolitischer Sprecher der grünen Fraktion.

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