26. Mai 2011
Die gestern auf einer Pressekonferenz vorgestellten Gesetzesvorschläge zur Strom- und Gasmarktliberalisierung sind aus Sicht von DÉI GRÉNG unausgegoren und sowohl umwelt- wie sozialpolitisch untragbar.
Luxemburg, den 23. August 2006
Die gestern auf einer Pressekonferenz vorgestellten Gesetzesvorschläge zur Strom- und Gasmarktliberalisierung sind aus Sicht von DÉI GRÉNG unausgegoren und sowohl umwelt- wie sozialpolitisch untragbar.
„Die sozialistische Energiepolitik schafft eine Zweiklassengesellschaft bei der Energieversorgung. Sie schröpft die kleinen Abnehmer und setzt das Prinzip des Zugangs aller Haushalte zu Strom außer Kraft. Wir brauchen klare politische Regeln, die verhindern, dass gerade die Haushaltskunden bei der Liberalisierung den zweiten Preis bekommen“, erklärt Claude Turmes.
„Der Minister hat damit energiepolitisch abgedankt: CEGEDEL gehört bereits heute zu 30% dem deutschen Stromkonzern RWE. Mit 33% würde RWE nach Luxemburger Recht zu einem „actionnaire minoritaire“ mit weitgehenden Rechten und könnte alle Entscheidungen im „nationalen Interesse“ bei CEGEDEL blockieren“, erklärt Claude Turmes.
„Die Zusammenlegung von CEGEDEL und SOTEL in eine vom Staat kontrollierte Stromnetzgesellschaft wird gar nicht angesprochen. Doch wäre gerade dies für ein kleines Land wie Luxemburg eine der wenigen Möglichkeiten die Kontrolle über die strategisch wichtigen Netzentscheidungen zu behalten. Mittelfristig könnten auch die gemeindeeigenen Netze in eine solche Gesellschaft überführt werden. Dies wäre auch eine wichtige Beschäftigungsgarantie für die landesweit fast 800 Arbeitnehmer in diesem Sektor“, betont der grüne Europaabgeordnete.
„Es kann nicht sein, dass dem RWE-CEGEDEL Konzern im Gesetz weitgehende Rechte zugestanden werden – beispielsweise die kostenlose Nutzung aller staatlichen und kommunalen Grundstücke für ihre Infrastrukturen – ohne sicherzustellen, dass das Netz in hundertprozentiger Kontrolle von Staat und Gemeinden ist“, so der grüne Député-maire Camille Gira.
Die Gesetzesvorlagen stellen sozialpolitisch eine Provokation dar, sind umweltpolitisch unausgereift und unterwerfen die Luxemburger Energiepolitik dem Diktat der Großkonzerne. Die umwelt- und sozialpolitische Schieflage erklärt sich wohl daraus, dass die Gesetzesvorlage ohne jegliche Rücksprache mit den Gemeinden, den Gewerkschaften, dem Konsumentenschutz und den Umweltbewegungen entstanden ist. DÉI GRÉNG fordern denn auch einen dringenden Dialog aller Akteure über die Zukunft der Luxemburger Energiepolitik.
Claude Turmes,
Europaabgeordneter
Kontakt:
Claude Turmes: +352 091 504 290 – claude.turmes@europarl.europa.eu