Brand im AKW Cattenom war kein unbedeutendes Ereignis

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18. Juni 2013

Nach dem Transformatorbrand im AKW Cattenom hat der deutsche Atomkraftexperte Dieter Majer die Betreiberfirma EDF scharf kritisiert. déi gréng fordern die Regierung deshalb erneut auf eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls sowie der Notfallkommunikation mit den Nachbargemeinden, Regierungen und Medien in Auftrag zu geben.

In Cattenom kam es am letzten Freitag zu einer Explosion und einem Brand im Transformator der die Hauptstromzufuhr des Reaktor 1 sicherstellt. Der frühere Leiter der Abteilung Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen im Bundesumweltministerium und unabhängiger Cattenom-Stresstestbeobachter für die Regierungen des Saarlandes, Rheinland-Pfalz und Luxemburgs, wirft deutschen Medienberichten zufolge der staatlichen Firma EDF Verharmlosung und Täuschung der Öffentlichkeit vor.

Für den Experten ist dieser Brand kein unbedeutendes Ereignis. Durch den Brand konnten die lebenswichtigen Kühleinrichtungen des Reaktors nicht mehr normal mit Strom versorgt werden und es kam zu einer nicht vorgesehenen Schnellabschaltung des Reaktors. Laut Dieter Majer bedeutet eine solche Netztrennung immer auch eine erhöhte Stör- und Unfallwahrscheinlichkeit. Außerdem weise der Brand auf Ölverschmutzungen und eine schlechte Wartung des Transformators hin.

„Spätestens nach den Aussagen des früheren Stresstestbeobachters unserer Regierung muss die Luxemburger Regierung eine unabhängige und lückenlose Untersuchung dieses Vorfalls in Auftrag geben“, fordert der grüne Abgeordnete Henri KOX. „Auch muss geklärt werden, inwieweit die EDF-Notfallkommunikation funktioniert hat und wie in Luxemburg darauf reagiert wurde. Es reicht nicht, dass die Protection Civile zu 100% von EDF übernommene Pressemitteilungen an die luxemburgischen Medien verschickt.“ so Kox weiter. Aufgrund einer parlamentarischen Anfrage von déi gréng wird der Gesundheitsminister noch heute Nachmittag vor dem Parlament Farbe bekennen müssen.  
Für déi gréng ist und bleibt das AKW Cattenom ein gefährlicher Pannenreaktor und gehört schnellstens stillgelegt. Wie inzwischen bekannt wurde, kam es am 7 Juni in der Tat nicht nur zur Explosion im Transformator von Block 1, sondern auch zu Problemen am Ersatztransformator in Bock 3. Zudem hatte die Atomaufsicht erst im März fehlerhafte Rohrleitungen für die Kraftstoffzufuhr eines Diesel-Notstromgenerators in Block 4 festgestellt.

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