Boykottiert die Fedil die Umsetzung der Jugendgarantie?

Archive

29. Mai 2013

Wenn die Industriellenvereinigung das Projekt der Jugendgarantie boykottiert, ist das ein Skandal. Diese Maßnahme ist von der Politik entschieden worden und muss umgesetzt werden. Auch Arbeitgeber haben eine soziale Verantwortung, sich aktiv am Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit zu beteiligen. Sie müssen an der Ausgestaltung der Jugendgarantie in Luxemburg mitwirken und garantieren, dass sie die Chancen auf qualifizierte Ausbildung und schnelle Anstellung erhöht.

Ein Vertreter der der Industriellenvereinigung Fedil hat heute in der Zeitung „Echos des entreprises“ unter dem Titel „L’héritage de Margaret Thatcher“ das vom EU-Rat beschlossene Projekt der „Jugendgarantie“ heftig kritisiert. Diese Maßnahme, die teils mit Geldern aus dem Europäischen Sozialfonds finanziert wird, garantiert jedem Jugendlichen in der EU den Anspruch auf eine Ausbildungs- oder Weiterbildungsmaßnahme spätestens vier Monate nach Beginn seiner Arbeitslosigkeit.

Der Vertreter der Fedil hält diese Maßnahme für „ein falsches Signal“, das den Jugendlichen den Eindruck vermittle, sie müssten selbst keine Initiative ergreifen, um eine Arbeitsstelle zu finden. Eine Politik, die „Mittelmäßigkeit fördere“, würde nicht aus der Krise herausführen.

Dazu erklärt der grüne Europaabgeordnete Claude Turmes: „Diese Aussagen sind eine Unverschämtheit. Die Jugendarbeitslosigkeit hat in vielen Mitgliedstaaten dramatische Züge angenommen und wird auch in Luxemburg zu einem zunehmenden Problem. Jugendarbeitslosigkeit entsteht nicht aufgrund von Faulheit, sondern wegen Arbeitsplatzmangels. Anstatt populistische Phrasen zu dreschen und den Sozialabbau von Margaret Thatcher in den Himmel zu loben, sollte sich die Industriellenvereinigung vor Ort in den Krisenstaaten ein Bild machen: Selbst qualifizierten Jugendlichen bieten sich heute oft nur wenig konkrete Jobaussichten. Ich fordere die Fedil auf, zur Sachlichkeit zurückzukehren. Wir brauchen dringend europaweit Investitionsprogramme, wie sie derzeit von der Europäischen Investitionsbank angeschoben werden.

Die Abgeordnete Viviane Loschetter betont: „Wenn die Industriellenvereinigung das Projekt der Jugendgarantie boykottiert, ist das ein Skandal. Diese Maßnahme ist von der Politik entschieden worden und muss umgesetzt werden. Auch Arbeitgeber haben eine soziale Verantwortung, sich aktiv am Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit zu beteiligen. Sie müssen an der Ausgestaltung der Jugendgarantie in Luxemburg mitwirken und garantieren, dass sie die Chancen auf qualifizierte Ausbildung und schnelle Anstellung erhöht.

All d'Aktualitéit

Gitt Member

Schreift Iech an

Ënnerstëtzt eis

Maacht en don